Was tun bei Reizüberflutung und emotionalem Overload?
Wohl jeder hochempathische und hochsensible Mensch kennt diesen Zustand:
Alles ist zuviel.
Die kleinste Kleinigkeit kann dann dazu führen, dass Du Dich komplett überfordert fühlst,
gereizt reagierst und/oder in Tränen ausbrichst.
Völlige Reizüberflutung und emotionaler Overload.
Wenn es mir so geht, haben sich folgende Dinge sehr gut bewährt, um mich schnell wieder zu stabilisieren.
Sie beziehen sowohl die emotionale, als auch die körperliche Ebene mit ein.
Ich hoffe, dass diese „Notfall Tipps“ auch Dir helfen können:
1) Vollständig erlauben
An erster Stelle steht immer die vollkommene Erlaubnis Deines inneren Zustandes. Wir haben die Tendenz, uns für unsere Beschaffenheit ständig zu bewerten und zu verurteilen:
„Warum geht es mir jetzt schon wieder so? Was ist denn jetzt schon wieder mit mir los? Warum kann das nicht endlich mal aufhören? Kann ich überhaupt ein normales Leben führen?“
Wenn Du Dich selbst dafür verurteilst, wie es Dir gerade geht, kann jedoch keine Entspannung entstehen – und es ist die Entspannung, die wir in so einem Zustand am dringendsten brauchen. Entspannung, nicht Anspannung, bringt uns ins Leben.
⇒ So kannst Du Dir die Erlaubnis geben (variiere gerne mit Deinen Worten und Bedürfnissen):
Sprich nach innen zu dem Anteil, der gerade völlig überfordert und emotional überflutet ist, wie mit einem Kind:
„Ja, ich sehe, dass Du Dich gerade total überfordert fühlst und nur noch Deine Ruhe haben willst, und DU DARFST DAS. Es ist okay, und ich bin bei Dir, solange Du es brauchst.“
Meistens reicht schon diese Erlaubnis aus, dass Dein innerer Zustand sich deutlich entspannt. Vielleicht bekommst Du auch einen tieferen Kontakt zu diesem Anteil und kannst ihn fragen, was er gerade wirklich braucht – und dann kannst Du es ihm geben, bis er sich genährt und zufrieden fühlt.
Damit haben wir gleich 2 wundervolle Dinge erreicht: Wir sind nicht mehr komplett mit dem Gefühl des Overloads identifiziert, sondern haben die Beobachterperspektive eingenommen und wir haben einen heilsamen, liebevollen Kontakt nach innen hergestellt. Mit etwas Übung und durch regelmäßiges Praktizieren wird dieser Kontakt immer schneller möglich.
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2) Input abstellen und Nein sagen
Input haben hochempathische Menschen wirklich genug. Wenn Du Dich überreizt fühlst, meide weiteren Input, sei es über Social Media, Filme, anstrengende Gespräche etc. Auch wohlgemeinte Einladungen von Freunden zu Veranstaltungen, um Dich „abzulenken“, kannst Du ohne schlechtes Gewissen absagen.
Kulturelle Veranstaltungen, die viele andere Menschen vielleicht als entspannend empfinden, sind für Hochempathen nicht entspannend, sondern im Gegenteil: Sie bekommen noch mehr Input als sie ohnehin schon haben.
Entscheide komplett nach Deinem inneren Gefühl, was für Dich passt und was nicht. Passt es nicht, sondern belastet es Dich eher und wird Dir zuviel: Sag es ab. Sag alles ab, was Du absagen kannst und kümmere Dich erstmal um Dich. Sehr wahrscheinlich werden einige Menschen dies nicht verstehen. Rechtfertige Dich nicht! Durch Rechtfertigungen verlierst Du sehr viel Energie. Du musst auch nichts kompliziert begründen – es reicht vollkommen aus, eine freundliche Absage zu adressieren, weil Du gerade Zeit für Dich brauchst.
NEIN ist das Zauberwort für hochempathische und hochsensible Menschen, auch wenn es erstmal schwer fällt. Bedenke, dass Du den Menschen und der Welt nur dienen kannst, wenn es Dir selbst gut geht und dass Du niemandem einen Gefallen tust, wenn Du aus einem Pflicht- oder Schuldgefühl heraus etwas tust, wodurch Du Energie verlierst.
Irgendwann fühlt es sich sogar richtig gut an und Du kannst es genießen, nein zu sagen, ohne in die Falle der Rechtfertigung zu tappen. Je klarer Du für Dich bist und je mehr Du dies bei Dir selbst akzeptierst, desto weniger Widerstände wird Dir Dein Umfeld spiegeln. Erfährst Du sehr viele Widerstände oder Bewertungen in Deinem Umfeld, darfst Du Dich noch mehr in Selbstakzeptanz und Erlaubnis üben.
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3) Gefühle fühlen und durchlässig werden durch verbundenes Atmen
Atmen ist für mich die einfachste und effektivste Möglichkeit, Gefühle zu durchfühlen, ohne an ihnen anzuhaften und mich wieder zu zentrieren. Nervliche Angespanntheit, die sich schon länger aufgestaut hat, entlädt sich bei mir meistens durch einen Schwall Tränen, ohne dass ich mich dabei traurig fühle.
Es kann auch sein, dass andere Gefühle an der Oberfläche sind oder Du Emotionen von anderen Menschen übernommen hast. Egal, woher sie kommen: Wenn sie sich zeigen, ist es unser Job, sie zu fühlen. Durch tiefes verbundenes Atmen fühlen wir die Gefühle intensiv, gehen in ihr Zentrum und erfahren dadurch sehr schnell wieder inneren Frieden und Verbundenheit. Im Zentrum eines Orkans ist absolute Stille. Genauso ist es mit intensiven Gefühlen – gehen wir wirklich in sie hinein, wird es still und friedlich.
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4) Baden in Salzwasser
Ein Salzwasserbad wirkt bei mir wahre Wunder. Salz reinigt sowohl den Körper als auch die Aura.
Ich nehme ca. 500g grobkörniges Meersalz oder Totes Meer Salz auf eine Badewanne und bleibe mindestens eine Stunde darin liegen. Nach ungefähr 30 Minuten beginnt der Körper mit der Entsäuerung. Ich visualisiere, wie alles, was mich belastet, aus meinem Körper herausgezogen, vom Salzasser aufgenommen und neutralisiert wird. Diese Visualierung ist sehr hilfreich!
Ich liebe es auch, dem Bad ein paar Tropfen ätherisches Öl hinzuzufügen – hier nehme ich gerne Lavendel, sibirische Zeder, Weihrauch oder Rosmarin.
Wenn Du keine Badewanne hast, kannst Du Deinen Körper auch mit Salz einreiben, etwas einwirken lassen und dann abspülen. Oder Du fragst Freunde, ob Du ihre Badewanne mit Deiner Anwesenheit beglücken darfst. 🙂
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5) Vitamine, Mineralien und viel Wasser
Was bei mir auf körperlicher Ebene sofort wirkt, wenn ich mich in einem Overload Zustand befinde:
- Salzsole: 1 TL Sole in einem Glas Wasser eingerührt trinken. Salzsole aus Himalayasalz enthält alle auf der Erde vorkommenen 84 Elemente und besitzt eine absolut einzigartige Zusammensetzung an allen lebenswichtigen Mineralien. Durch die kolloidale Form können diese sehr gut von den Zellen aufgenommen werden und schnell einen ausgewogenen Elektrolythaushalt wiederherstellen.
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Vitamin C: Vitamin C spielt eine große Rolle im Gehirn und bei der Herstellung sowie Umwandlung von Botenstoffen. Daher hat es eine besondere Wirkung auf unsere Psyche. Hier sind Zitronenwasser und Camu Camu Pulver meine Top-Favoriten. Ich merke bereits beim Trinken, dass meine Stimmung sich verbessert. Ich presse eine ganze Zitrone aus und gebe den Saft auf ein Glas Wasser. Beim Camu Camu, der Vitamin C reichsten Frucht der Welt, nehme ich einen TL auf ein Glas Wasser – es erstaunt mich immer wieder, wie schnell die Wirkung eintritt!
- Magnesium und Kalzium: Magnesium und Kalzium sind für das Nervensystem besonders wichtig. Ich liebe die Sango Meereskoralle mit dem optimalen Verhältnis der beiden Mineralien und Magnesiumöl zum Einreiben in die Haut. Hier merke ich die Wirkung nicht so schnell bei wie bei den oben genannten Produkten, empfehle sie aber generell für eine längerfristige Einnahme.
- Viel reines Wasser trinken: Es ist besonders wichtig, gut hydriert zu sein. Flüssigkeitsmangel kann die Nerven ebenfalls unnötig reizen. Manchmal genügt es in einem Zustand der Reizüberflutung schon, einen halben bis einen Liter reines Wasser zu trinken, und ich fühle mich sofort besser.
Natürlich gibt es sehr viel mehr, was es bei der Ernährung zu beachten gibt, ich habe Dir hier nur die 1. Hilfe Maßnahmen vorgestellt, die bei mir eine sehr schnelle Wirkung zeigen.
Haben Dir diese Tipps geholfen? Dann freue ich mich über Deine Rückmeldung in den Kommentaren!
Ich grüße Dich von Herz zu Herz,
Deine Randi
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Lies hier weiter:
Toll Randi, deine Tipps , kommt mir gerade gelegen.
Schön, das freut mich, liebe Carla!
Hallo liebe Randi,
Ich bin vor kurzen auf deinen Blog gestoßen und es hat mir sehr gut getan das alles zu lesen, weil ich mich darin wieder gefunden hab.
Ich habe bis vor kurzem gar nicht gewusst, dass es das gibt und war sehr überfordert damit, vor allem wenn sich alles aufgestaut hat. Danke für die Tips bei Reizüberflutung. Die werde ich in Zukunft bewusster einsetzen. Ich denke vieles habe ich unbewusst gemacht, aber oft eben auch nicht.
Ich hab noch eine Frage zu der ich bis jetzt noch nichts direktes gelesen habe…. wie unterscheidest du zwischen deinen eigenen Gefühlen und denen anderer? Oft ist es klar, oft aber auch nicht. In manchen Momenten weiß ich gar nicht mehr was meine eigenen Gefühle sind. Ich habe auch erst vor kurzem bemerkt, dass ich Gefühle von anderen wahrnehme, sie teilweise in mich aufnehme und sie als meine eigenen wahrnehme.
LG Giannina
Liebe Giannina,
vielen Dank für Deine Anfrage. Da mich genau diese Frage mehrmals pro Woche erreicht, habe ich sie in meinem letzten Newsletter beantwortet. Hier kannst Du ihn Dir durchlesen. https://mailchi.mp/f5cfa793bbf4/neuer-praxisraum-filmdreh-und-aktuelle-termine
Lass es Dir gut gehen! Viele liebe Grüße, Randi
Danke für die schnelle Antwort! Hab den Newsletter gleich mal gelesen. Ich glaub, da brauche ich noch einiges an Übung um mit dem Ganzen umgehen zu können. Danke für die Tips!
LG Giannina
In letzter Zeit ist mir einfach alles zu viel. Vor allem im Job bin ich total gestresst. Ich denke, dass nein sagen manchmal viel schwieriger sein kann als man denkt. Du hast total Recht, dass ich in vielen Situationen aus Schuldgefühlen ja sage.